Roadtrip I – Riviera Maya und Inland

Nach ein paar relaxten Tagen auf Holbox, waren wir bereit für unseren Roadtrip über die Yucatán Halbinsel. Am Flughafen in Cancún nahmen wir mit einem leicht mulmigen unseren Mietwagen entgegen. Was hatten wir im Vorfeld nicht alles für Geschichten über Mexiko gehört und gelesen. „Ihr müsst aufpassen“, Mexiko ist ein sehr gefährliches Land oder „nehmt euch in acht, die Polizisten sind alle korrupt und wollen nur euer Geld“. Lasst euch gesagt sein, es ist nicht alles so schlecht wie es dargestellt wird. Yucatán, Quintana Roo und Campeche sind relativ sichere Bundesstaaten, zu keinem Zeitpunkt unserer Reise hatten wir Angst. Die Polizei ist uns gegenüber auch nicht negativ aufgefallen. In den meisten Fällen hat der Blick auf unsere Ausweise ausgereicht, um weiterfahren zu dürfen. Der Zustand der Straßen ist allerdings eine Katastrophe, Schlaglöcher so groß, dass man Kinder darin baden könnte.

Tulum

In Tulum haben wir uns für zwei Tage in einem kleinen Hostel am Stadtrand eingebucht. Die Stadt bietet neben Maya-Ruinen und einigen Cenoten auch einen weißen Sandstrand mit einigen Palmen, perfektes Beachlife also. Allerdings sollte man beachten, dass auch in Tulum zwischen dem eigentlichen Ort, Tulum Pueblo, der ein paar Kilometer im Landesinneren liegt und der Hotelzone, die direkt am Wasser liegt differenziert wird.

Sehenswürdigkeiten

DIE MAYA-RUINEN VON TULUM 

Auf den ersten Blick unterscheiden sich die Ruinen von Tulum nicht großartig von anderen Maya-Ruinen auf Yucatán. Das ehemalige Stadtareal ist sehr weitläufig und  komplett von einer  Mauer umschlossen. Das besondere hier, ist die Lage direkt am Meer der Karibikküste. Außerdem ist die Anlage von unzähligen Iguanas besiedelt, die die Ruinen noch fremdartiger wirken lassen.

GRAN CENOTE 

Cenoten sind mit Süßwasser gefüllte Kalksteinhölen, die durch den Einsturz der Höhlendecke entstanden sind. In der Umgebung von Tulum gibt es eine Vielzahl an  ehemaligen Höhlen, wobei wir nur die Gran Cenote besuchten. Es ist eine sehr schöne mittelgroße Cenote, die eigentlich aus zwei Cenoten besteht und ab der Mittagszeit gut besucht ist. Wir schwammen im kalten klaren Wasser und genossen die schöne Natur.  In einem abgetrennten Bereich schwimmen Schildkröten in unterschiedlichen Größen, die man vom Land und vom Wasser aus in ihrem Element beobachten kann.

Bacalar

Bacalar ist ein kleines verträumtes Örtchen, das zum Relaxen oder zum Erholen von den bisherigen Reisestrapazen einlädt.

Version 3

Sehenswürdigkeiten

LAGUNE VON BACALAR (LAGUNE DER SIEBEN FARBEN)

Die gut 42 Meter lange und 2 Kilometer breite Lagune ist ein Zusammenschluss von sieben Cenoten, welche hauptverantwortlich für unterschiedlich leuchtenden Blautöne im See sind. Es entsteht ein Farbverlauf von dunklen Blautönen bis hin zu sanften Türkistönen.

Zutritt zum See erhält man nur über einen von 3 frei zugänglichen Schwimmstegen  (kostenlos), durch eines der öffentlichen Bäder (kostenpflichtig), über einen privaten Steg oder durch eine Boots- oder Kajakfahrt.

Neben den ersten beiden Varianten nutzen wir zudem noch die Möglichkeit einer Bootstour, denn erst auf dem See kommt der Farbverlauf des Wassers richtig zur Geltung. Es ist einfach wunderschön anzuschauen!

Version 3

Darüberhinaus hält sich hartnäckig das Gerücht, in der Lagune würden Krokodile leben. Nun ja: Wir haben kein Tier gesehen. 🙂

CENOTE AZUL

Die Cenote Azul ist kein höhlenartiges Gebilde, sie wirkt eher wie ein normaler Badesee. Mit einer Tiefe von ca. 90 Metern zählt sie zu einer der tiefsten der Region. Sie liegt malerisch von dichten Mangroven umgeben etwas südlich vom Zentrum.

STREET ART  

Street Art oder besser gesagt Graffitis sieht man auf der ganzen Yucatán Halbinsel. Mit die Schönsten bekommt man im Stadtgebiet von Bacalar zu sehen. So gibt es hier fast an jeder Hauswand wunderschöne und aussagekräftige Bilder.

Xpujil

Je weiter man in den Süden und von dort aus ins Zentrum der Halbinsel vordringt, um so untouristischer werden die Orte. So verwundert es nicht, dass wir an unserem Ausgangspunkt für die Besichtigung von Becán, Calakmul und der Höhle Volcan de los Murcielagos mitten im mexikanischen Nirgendwo sind.

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung

Becán

Nur wenige Kilometer von unser Unterkunft in Xpujil entfernt, liegt die Maya-Ruine Becán. Highlight der Anlage ist die 32 hohe Estructura IX (Hauptgebäude), diese darf bzw. sollte bestiegen werden. Von oben hatten wir einen schönen Ausblick auf die Natur der Umgebung. Die Estructura VIII haben wir ebenfalls erklommen, da man von dort einen guten Blick auf das Hauptgebäude erhält. Alle weiteren Gebäude, der wenig besuchten Anlage können ebenfalls erklommen werden.

CALAKMUL 

Die Maya-Ruinen von Calakmul gelten nicht nur als eine der größten bisher entdeckten, sondern sind mit Abstand die interessantesten und schönsten, die wir in Yucatán besichtigt haben. Alleine schon die abgeschiedene Lage, eine gut zweistündige Autofahrt ab Xpujil, fernab jeglicher Zivilisation über Schotterpisten inmitten des Dschungels ist einzigartig. Die letzten 60 Kilometer der Strecke erfolgen auf einer unbefestigten Straße, direkt durch das Dschungelgebiet. Hier gibt unzähligen Schlaglöcher und kreuzende Tiere, wie z.B. Pfauentruthähne, Affen und in ganz seltenen Fällen kann man auch einen Jaguar sichten.

Das sehr weitläufig Areal von Calakmul bestand früher aus über 500 Bauwerken, wobei die Estructura I und II hervorzuheben sind, letztere ist ca. 45 Meter hoch und darf auch bestiegen werden. Von oben hatten wir einen ungestörten Ausblick auf das Dschungelgebiet und das angrenzende Nachbarland Guatemala. Anstatt der Estructura I haben wir die Estructura VII erklommen. Da man von hier einen schönen Blick auf das mächtige Bauwerk der Estructura II erhalten kann.

VOLCAN DE LOS MURCIELAGOS 

Die Volcan de los Murcielagos Höhle liegt direkt an der Route 186. Am Kilometerstein 106 liegt etwas abseits ein kleiner Parkplatz. Hier kann man sein Auto abstellen und anschließend läuft man noch einen ca. 1km langen Weg direkt zum Höhlenausgang. Mit der untergehenden Sonne (19:35 Uhr im September) zeigten sich die ersten einzelnen Fledermäuse und irgendwann kamen dann die restlichen 2 Millionen wie ein Tornado herausgeschossen. Die Tiere fliegen bis zu 30 Kilometer ins Land und kommen einzeln ab ca. 4 Uhr in der Nacht wieder zur Höhle zurück geflogen. Ein atemberaubendes Naturschauspiel!


Der Bundesstaat Quintana Roo und auch der erste Eindruck vom Bundesstaat Campeche zeigen, dass sie viel zu bieten haben. Wir haben Sonne und Strand an der Riviera Maya genossen, faszinierende Naturschauspiele erleben und einen ersten Zugang zur uralten Kultur der Maya erfahren können.

Unser weiterer Weg wird uns in einige koloniale Städte und zu weiteren Maya-Ruinen und Cenoten führen.

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